Dienstag, 16. Oktober 2012

Gruß aus der Küche - Italienische Tomaten

Da oute ich mich an dieser Stelle doch glatt mal als Gelegenheitsseher von Kochsendungen. Nicht, daß ich da jemals was von nachgekocht hätte, womit ich mich wahrscheinlich in die Masse von 99 % meiner televisionären Mitzuschauer einreihe. Macht aber nichts. Allerdings gibt es eine Sache, über die ich in den diversen Sendungen immer wieder gestolpert bin und die mich aufregt. In gewissen Abständen machen sich die Profi- und Sterneköche über die klassische Kombination von Tomate-Mozzarella lustig. Altbacken, unmodern und überhaupt.


Da vertrete ich ja eine ganz andere Meinung. Ich bin hartnäckiger Vertreter der Ansicht, daß auf jedes Party-Buffet und darüber hinaus auch sonst zu sich bietenden Gelegenheiten stets zwei große Teller mit Tomate-Mozzarella angeboten werden sollten. Ein Teller für mich, ein weiterer Teller für die übrigen Gäste – die mir gerne Reste zur weiteren Verwendung lassen können. Ich liebe Tomate-Mozzarella. Und natürlich bin ich ein richtiger Kretin und träufel da noch die schöne Balsamico-Creme drüber. Ja, ich weiß auch, daß das nur angedickter Traubensaft ist, aber lecker ist es auf jeden Fall.

Ich mag übrigens auch vom klassischen 70er-Jahre-Buffet das hartgekochte Ei mit Tomatenhut und Mayonnaise-Punkten, was einen Fliegenpilz ergibt. Und die Käse-Mandarinen-Spicker vom großen Spickerpilz – keine Ahnung, wie das Teil wirklich heißt. Und Eier mit deutschem Kaviar und Remoulade. Und viele mehr von den Dingen, die sonst auch in den 70ern das Partybuffet bei meinen und anderen Eltern zierten. Echt voll krass retro, Leute, überhaupt nicht hipp aber absolut mein Ding. Gut, die Mode in der Zeit war jetzt nicht so toll, außer vielleicht die Idee mit den Schlaghosen (ja, die gab es damals auch schon mal). Und von den Tapetenmustern werde ich heute noch blind, wenn ich die auf Fotos sehe. Aber sonst war es bunt. Auch die Autos. Nicht so wie heute. Meine Eltern hatten zu der Zeit einen himmelblauen VW. Danach noch einen grasgrünen. Heute undenkbar, außer bei Kleinwagen. Die Autos meiner Eltern waren aber schon was größer als ein Kleinwagen. Schwafel ich wieder herum? Ja, und ich mag es.

Aber wieder zum Thema: Wie der aufmerksame Leser vielleicht mittlerweile erahnt, geht es heute um Tomate-Mozzarella. Ich habe 20 Tomaten in mittelprächtiger Standardgröße enthauptet und die Innereien entfernt. Anschließend gab es eine leichte Berieselung des Inneren mit Salz und Pfeffer.

Als nächsten Schritt öffnete ich drei Packungen Mozzarella und fing die Molke auf. Die Mozzarella-Kugeln wurden gewürfelt und mit Basilikum vermischt. Ich verwendete eine halbe Tüte Tiefkühl-Basilikum von Feinkost Albrecht. Mozzarella und Basilikum wanderten in die ausgehölten Tomaten. Drei Kugeln Mozzarella haben gut für die 20 Standardtomaten gereicht. Laut Rezept waren nur 12 vorgesehen, aber wider Erwarten befanden sich bei uns noch Tomaten aus einem früheren Einkauf, die gleich mitverarbeitet wurden, so daß sich die Gesamtzahl auf besagte 20 aufsummierte. Und selbstverständlich musste ich den Mozzarella vor Verwendung kosten. Nicht auszudenken, wenn der schlecht gewesen wäre. Nein, da kenne ich nichts und opfere mich für die Geschmacksprobe. Hatte ich erwähnt, daß ich Mozzarella liebe? Auch ohne Tomaten. Aber mit Mozzarella. Viel Mozzarella. Man könnte zum Mozzarella natürlich auch noch etwas Mozzarella geben. Oder um Mozzarella ergänzen. Da bin ich nicht fies vor.

Von der aufgefangenen Molke vermischte ich fünf EL mit sechs EL dunklem Balsamico, acht EL Walnussöl (eigentlich Olivenöl, aber das mögen wir beide nicht) und wieder Salz und Pfeffer. Mit der Soße füllte ich die Lücken zwischen den Mozzarellawürfeln in den Tomaten auf. Erwartungsgemäß war meiner Angetrauten der Essiganteil zu gering, aber den konnte sie ja nachträglich auf ihrem Teller noch erhöhen. Beide hingegen waren wir uns einig, die angerichteten Tomaten noch mit der Balsamico-Creme zu dekorieren, auch wenn die nicht Bestandteil des Rezepts war. Als Beilage gab es aufgebackenes Grillbrot, aber Fladenbrot oder Baguettes sind ebenfalls passend.

Letztendlich haben wir hier nur eine anders angerichtete Version des klassischen Tomate-Mozzarella-Salates, weswegen sich keine geschmackliche Neuentdeckung ergeben hat. Aber das Zubereiten hat Spaß gemacht.

Mahlzeit.

Und hier die Zutatenliste des Originalrezepts:

12 kleine Tomaten
3 Pck. Mozzarella
5 EL Basilikum
5 EL Molke vom Mozzarella
8 EL Olivenöl
6 EL Balsamico
Salz
Pfeffer


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