Es ist ja kaum noch berichtenswert, wenn Behindertenparkplätze von keineswegs dieser Parkplätze bedürfenden Teilnehmer am bundesdeutschen Personenkraftverkehr ohne Not blockiert werden. Und auf den einschlägig bekannten Parkplätzen der von mir frequentierten Discounter gibt es so etwas wie Parkplatzmangel nicht. Dennoch parkt man wie die gesengte Sau, um bloß keinen Meter zu weit laufen zu müssen.
Aber daß jemand seine alte Möhre diagonal über zwei Behindertenparkplätze stellt, habe ich auch noch nicht erlebt. Ein älterer Herr, ordentlich gekleidet in schwarzem Anzug und offensichtlich gut zu Fuß, ließ seinen Enkel, vielleicht acht Jahre alt, eher jünger, die Einkäufe zum Wagen schleppen (nö, nix Einkaufswagen, die Jugend soll ja nicht verweichlichen), packte ein und verschwand. Ein echtes Vorbild.
Wie gesagt, Parkplatznot herrscht da nie, und wenn ein Rolli-Fahrer einen großen Parkplatz benötigt, wird es für ihn kein Problem sein, zwei nebeneinander liegende freie normale Plätze zu finden und diese beiden für sich in Anspruch zu nehmen. Aber es geht ums Prinzip. Denn wer schon ohne Not so asozial parkt, der zeigt mir deutlich, wessen Geistes Kind er ist. Ein Arschloch eben.
Im Laden selbst geschah nicht viel. Ich konnte allerdings nicht umhin zu bemerken, daß erstaunlich viele Paare unterwegs waren, obwohl es doch eigentlich noch die Mens-Only-Einkaufszeit war. Habe ich irgendetwas im Kalender oder Fernsehen verpasst?
Auf meiner nächsten Etappe wurde ich wieder nahezu schmerzhaft an die Worte meines alten Fahrschullehrers erinnert, der schon seinerzeit, als wir die Motoren noch ankurbeln mussten, sagte: „Wenn wir alle so fahren würden, wie wir es in der Fahrschule gelernt haben, dann bricht der Verkehr zusammen.“ Ich lasse diese Worte einfach so im Raum stehen. Ihr werdet eure eigenen Bilder zu dem Thema im Kopf haben, und ich sage euch: sie stimmen alle. ;-)
Obwohl ich es mir jetzt doch nicht verkneifen kann darauf hinzuweisen, wie unendlich peinlich es mir wäre, auf einer Landstraße mit einer längeren Baustelle von einer immer noch langsamer als nötig fahrenden Fahrschule auch noch deutlich abgehängt zu werden…
Beim nächsten Discounter ein vertrautes Bild: Beide Behindertenparkplätze sind besetzt, aber wohlwollend konnte ich erkennen, daß zumindest auf einem der beiden dort abgestellten fetten sonst den Stern durch die Gegend fahrenden Kombis auch ein Rolli-Aufkleber prangte. Dieses wohlwollende Gefühl endete Augenblicke später und wurde ersetzt durch den drängenden Wunsch nach einer Marmorplatte, gegen die ich meinen Kopf schlagen wollte, denn die berühmte Tischplatte erschien mir nicht hart genug. Da kam doch eine vollmobile Frau mit einer einzelnen Flasche Saft, bestieg den Nobelkombi (dessen Heck auch noch im Parkzustand ein gutes Stück weit in den Fahrweg ragte) und verschwand.
Ich würde ja gerne behaupten, daß die da aus purer Gewohnheit parkte und sie sonst immer einen Gehbehinderten dabei hätte, aber mir fehlt einfach der Glaube. Denn gerade solche Leute müssten doch eigentlich ein gewisses Gespür für diese Dinge haben. Eigentlich.
Im Laden selbst – dummerweise hatte ich genau den Zeitpunkt erwischt, zu dem auch hier für diese Uhrzeit ungewöhnliche viele Kunden gleichzeitig mit dem Nachschub-LKW aufschlugen – gab es nur wieder eines dieser Vorkommnisse, an die man eigentlich schon gewöhnt ist, was aber dennoch nicht abhärtet. Vor mir an der Kasse war wieder eine der dämlichen Schnepfen, die für ihre sieben oder acht Teile keinen Einkaufswagen benötigen wollen. Das ist ziemlich blöd, denn nach dem Bezahlen braucht so ein Mensch natürlich immer etwas länger, um den Platz für den nachfolgenden Einkaufswagennutzer zu räumen. Sehr viel länger. Gefühlt eine Ewigkeit, insbesondere wenn an der Kasse mal wieder der gehirnamputierte Auszubildende sitzt, der regelmäßig versucht, die Scanzeiten des Stammpersonals in jeglicher Beziehung zu unterbieten und dabei geflissentlich ignoriert, daß ich den verdammten Einkaufswagen noch nicht mal ansatzweise in die passgenaue Position bringen kann, weil die hirnrissige einkaufswagenlose Schnepfe ihre mittlerweile auf wundersame Weise auf gefühlte 20 Posten erhöhten Einkauf immer noch nicht transportgerecht gestapelt und weggeschleppt hatte, was sie natürlich veranlasste, den für den Einkaufswagen vorgesehenen Platz nicht frei zu machen.
Irgendwann lasse ich den Burschen auch mal auflaufen, packe die Eier ganz nach vorne, und wenn der zufällig >:-) nicht ordentlich verschlossene Karton dann runterfällt, weil man wieder hirnlos alles nachgeschoben hat was geht (oder auch nicht mehr geht), dann dürfte der Knabe auf einmal gaaaanz viel Zeit für andere Dinge aufwenden müssen.
Wartet es nur ab, nächste Woche komme ich wieder.
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