Dienstag, 25. September 2018

Vorstellungen, Staffel 3, Teil 2 - Sensibilität ist nicht unser Ding

Die Rückmeldung  der Firma Katzenfels erfolgt am Mittwoch, wieder über eine hinterlassene Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Nein, ein Termin am späteren Nachmittag sei gänzlich ausgeschlossen. Aber man könne ja zu mir an meinen Arbeitsplatz kommen, mich dort ins neue Gerät einweisen und alles Weitere regeln.
                    
Aha.

Wir fassen den Vorschlag des Fraggles nochmal zusammen: Ich soll in einem Gebäude, welches aufgrund allüberall vorhandener datengeschützter Unterlagen fast einen einzigen Sicherheitsbereich darstellt, einen externen Besucher empfangen und auf diesem Weg meinem Arbeitgeber signalisieren, wie es um meine Gesundheit bestellt ist, was diesen unter dem Strich im Detail überhaupt nichts angeht.

Grundsätzlich habe ich trotz aller bekannten Missstände  des Hauses im Umgang mit Mitarbeiterangele… – ähm, falsche Wortwahl, wir werden seitens der Hauptverwaltung offiziell nicht als Mitarbeiter oder Personal, sondern als Arbeitskräfte tituliert – Arbeitskräfteangelegenheiten zu den Führungskräften unserer Außenstelle, also Frau Schubert, Frl. Hasenclever und Nadja, so viel Vertrauen, daß ich hier nötigenfalls durchaus offen wäre. Aber ich sehe es nicht ein, daß eine Firma, die sich ausschließlich mit Medizintechnik beschäftigt und sich der Sensibilität derartiger Informationen bewusst sein sollte, eine derartige Erwartungshaltung an den Tag legt und diese auch noch bestätigt bekommt.

Außerdem steht in dem Bereich, der für Besucher geöffnet ist, auch nicht mal eben so ein geschützter Raum zur Verfügung, an dem man ein derartiges Gespräch ungestört führen kann. Thema also erledigt. Ein Versuch, die Firma Katzenfels per Telefon zu erreichen, um eine entsprechende Rückmeldung zu geben, scheitert sowohl am Donnerstag als auch am Freitag. Ich bin nun also schon zwei Wochen ohne die verordnete Versorgung.

Wir beschließen den Vorschlag zu unterbreiten, daß ein Termin während der Service-Zeiten mit der zweitbesten Ehefrau von allen vereinbart werden könne. Ich wüsste nicht, warum meine Anwesenheit erforderlich sein sollte. An der Einstellung des Gerätes bin ich nicht beteiligt, mit der Bedienung  wurde ich schon im Krankenhaus vertraut gemacht und eine neue Schlafmaske wird nicht benötigt, da diese bereits entsprechend der Verordnung bei mir herumliegt. Es wird eine entsprechende E-Mail an das Büro der Firma Katzenfels abgesetzt.

Sollte dies auch nicht funktionieren, steht als nächstes auf dem Plan, über meine Krankenkasse Druck zu machen. Es steht bei uns die Vermutung im Raum, daß man es mit der Organisation des Gerätetausches nicht ganz so eilig hat, weil die Miete für das Gerät ja bereits fließt, denn das falsche Gerät befindet sich ja auch noch bei mir. Und das Geld für die neue persönliche Einweisung hätte man sicherlich auch ganz gerne, wozu ich aber wohl selbst anwesend sein muß.

Natürlich kann ich mich auch täuschen. Man weiß es ja nicht besser. Aber man hat so seine Vorstellungen…

Am Donnerstag hat die zweitbeste Ehefrau von allen ihren wöchentlichen Termin bei Sebastian, ihrem langjährigen Physiotherapeuten. Dieser war natürlich bereits ins Geschehen im Zusammenhang mit ihren Schmerzen involviert und bestätigte, daß auch aus seiner Sicht die vorliegende Diagnose des Orthopäden völliger Humbug sei. So begann er mit weiteren Experimenten und kam schließlich auch zu einem weiteren Verdacht. Dieser ließ sich bislang aufgrund einer starken Muskelverhärtung noch nicht bestätigen, aber die Witterung ist aufgenommen. Es dürfte noch interessant werden.

Es ist Samstag. Ich möchte gerne endlich mal wieder Sport treiben. Wirklich. Aber ein Gefühl hält mich davon ab. Mein Körper scheint mir zu signalisieren, daß es noch zu früh ist. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt? Ich huste noch immer, merke aber, daß sich in den Bronchen zumeist auch Schleim löst. Vor dem Aufenthalt im Krankenhaus war das anders. Und der Husten ist auch nicht mehr so oft und ausgeprägt auftretend.

Ich beschließe, zumindest heute noch nicht loszuziehen. Die zweitbeste Ehefrau von allen erklärt mir immer wieder, daß es sinnvoll sei, auf seinen Körper und/oder sein Gefühl zu hören und man dies durchaus häufiger tun solle. Ich beschließe, ausnahmsweise den Rat zu beachten. Das Gefühl, daß es gerade falsch sein könnte, auch in reduziertem Umfang Sport zu treiben, ist mir zu stark ausgeprägt.

Nach meinem Empfinden wird es täglich besser. Dennoch bin ich frustriert. Mein Trainingsrückstand wird mir einfach zu groß. Und in den nächsten Wochen, ja fast den ganzen Sommer hindurch, habe ich nicht viele Gelegenheiten zum regelmäßigen Training, weil ich zu den mir passenden Zeiten wieder das Auto nicht zur Verfügung haben werde. Die Vorstellung gefällt mir gerade nicht, aber es lässt sich nicht ändern.

Wieder überlege ich, ob ich unter der Woche etwas in der Richtung regeln kann. Aber auch das ist schwierig.

Blöd.







2 Kommentare:

  1. So Unternehmen wie Katzenfels sollte man schließen. So wie man alte, kranke Pferde erlöst.

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    1. Ich würde es eher unter dem Motto "Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht" zusammenfassen. Es liegt nicht immer am Unternehmen bzw. Arbeitgeber, aber natürlich auch nicht immer am Mitarbeiter.

      Wobei bestehende Exklusivverträge sicherlich nicht dazu beitragen, sich noch besonders ins Zeug legen zu müssen.

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