Donnerstag, 26. April 2018

Mehr Kindergeburtstag

„Na, Helga, braucht ihr jetzt einen Tapezierer?“

Es war Helgas erster Arbeitstag nach dem von ihr zu veranstalteten Kindergeburtstag.

„Nein. Die wollten meine Tomatensauce nicht und haben die Spaghetti so gegessen. Das half wenigstens bei der Fleckenvermeidung.“

„Und sonst?“

„Die haben einfach nicht auf mich gehört.“

„Da musst du wohl an deiner Autorität arbeiten.“

„Ja, scheint so. Und die Spiele, die ich geplant hatte, waren auch nichts. Das haben die nicht hinbekommen.“

„Was denn?“

„Rückwärtslaufen, auf einem Bein stehen oder hüpfen und so was. Das konnten die alle nicht.“

Das ist jetzt echt erschreckend. Doch die Welt hat sich seit meiner Kindheit eben geändert. Und wenn ich mich hier in der Gegend, in der die heimische Wohnhöhle liegt, so umschaue, dann ist das was Wahres dran. Ein Blick nach nebenan zu Familie Lewandowski genügt da vollkommen.

Traurig.



Sonntag, 22. April 2018

Zeugen gehen

Da soll man amtlicherseits als Zeuge zu einem Vorfall im bundesdeutschen Straßenverkehr aussagen, der zu einer Zeit an einem so gut wie nie unsererseits frequentierten Ort stattgefunden haben soll, zu der man allerdings gemeinsam mit der zweitbesten Ehefrau von allen gemütlich auf dem Sofa bei einer ordentlichen Schüssel – pssst, nicht weitersagen - Salat gehockt hat. Und ich nehme an, daß Balduin gleichfalls friedlich in seinem Carport ruhte. Zumindest wurde er am nächsten Morgen nicht vermisst. Eine Ableitung meiner Daten über das Kennzeichen dürfte sich damit auch erledigt haben.

Sehr geheimnisvoll.

Freitag, 20. April 2018

Kindergeburtstag

Helga erzählte mir wieder von Dingen, die ich nie erfahren wollte.

„Am Wochenende habe ich den ersten Kindergeburtstag, den ich selber organisieren muß. Schrecklich. Mein Sohn wird neun.“

Kindergeburtstag? Ist das nicht heutzutage so eine Veranstaltung, bei der die Kinder bei irgendeinem amerikanischen Bulettenbrater für fettes Geld geparkt und bespaßt werden? Und die Gastkinder von einem Bestellschein aus einer Liste vorher vorausgewählter Geschenke etwas kaufen müssen, ähnlich wie beim Hochzeitstisch im Vorfeld einer geplanten ehelichen Verbindung?

Ich erinnere mich an meine wilden Jahre. Kindergeburtstage wurden immer zu Hause gefeiert, sowohl bei mir als auch bei den Kindern, bei denen ich eingeladen war. Geschenk abgeben, Kuchen essen, spielen, toben, Abend essen, ab nach Hause. Gab es zum Essen Pommes, Frikadellen oder Pizza, war die Welt für mich in Ordnung. Kritischer sah ich die Angelegenheit, wenn Kartoffelsalat und Bockwürstchen gereicht wurden. Heute mag ich das ja ganz gerne, damals eher nicht.

Also warf ich das Stichwort Bockwurst in den Raum.

„Nein, es gibt keine Bockwurst. Der Junior will Spaghetti mit Tomatensauce. Es kommen 12 (in Worten: Zwölf! Anm. d. Red) Kinder. Und wir haben weiß tapeziert.“

Ich würde mal sagen, da hat jemand ein echtes Problem.



Montag, 16. April 2018

Erkenntnis vom Wochenende

Also mal ehrlich: Das Zusammentreffen von heftigen Nies- und Hustenattacken mit hexenschussartigen Rückenschmerzen musste jetzt echt nicht sein.

Das kommt direkt auf die Liste der Dinge, die die Welt nicht braucht.




Samstag, 14. April 2018

Es geht zu Ende

Nachdem mich nun der tödliche Männerschnupfen noch auf dem letzten Drücker erwischt hat, versuche ich im Büro noch etwas Ordnung in meine Angelegenheiten zu bringen. Ich habe mich nicht krankschreiben lassen, bin nur Mittwoch etwas früher nach Hause gegangen und stand am Donnerstag wieder auf der Matte.

Die letzten Tage in dieser Woche sind meine einzige Gelegenheit, die aufgrund der verschiedenen Sonderaufgaben seit ein paar Wochen liegen gebliebenen Neuanträge zu bearbeiten. Ab Montag geht die Tretmühle wieder los. Sonderaufgaben, Zusatzaufgaben, neue Vertretungen. Und irgendwann kommt auch die Azubinette wieder, die sich gerade zur Prüfungsvorbereitung in einem Internat befindet.

Um Raissa und Trudi nicht vollends in den Wahnsinn zu treiben, habe ich mich in Frau Kuchenbäckers verwaistes Büro zurückgezogen. Hier kann ich die Tür hinter mir schließen und ohne schlechtes Gewissen schniefen, schneuzen, husten, keuchen und die Nase hemmungslos hochziehen. Ist ohnehin gesünder. In diesem Büro stehen zwei Schreibtische. An Frau Kuchenbäckers Platz habe ich gar nicht erst versucht, mich entsprechend auszubreiten. Die Tischplatte ist mit allem möglichen Zeug zugestellt, das freie Arbeitsfeld ist für mein Empfinden winzig. Also habe ich vom Tisch gegenüber ein paar von Frau Kuchenbäckers ausgelagerten Grünpflanzen entfernt, die Kaffeemaschinen der Kollegen aus einem anderen Raum umplatziert, so daß ich an den Drucker herankommen und ihn füttern kann,  und mich nur mit dem nötigsten Arbeitsmaterial entsprechend eingerichtet. Zum Schluß noch per E-Mail ein Warnhinweis an alle Kollegen: Quarantänestation. Wer reinkommt ist selber schuld.

Sie kommen trotzdem.

Ich sehe mich nur in der Lage, eher einfache Probleme der Kollegen zu lösen. Genau wie bei meinen Neuanträgen. Alles, was seit Mittwoch zu mir zur Bearbeitung oder Entscheidung vorgelegt wurde, ignoriere ich weg. Von den alten Neuanträgen, dies es zu mir auf den Tisch geschafft haben, können gut die Hälfte sofort erledigt werden, ein kleiner Teil wandert zurück in den Schrank, weil sie mir mit den erkältungsbedingt reduzierten mentalen Kapazitäten gerade zu schwierig erscheinen. Man muß es ja nicht drauf ankommen lassen. Bei dem verbliebenen Rest muß ich ermitteln, Rückfragen bei der Kundschaft oder anderen Stellen auf den Weg bringen. Die Hälfte dieser Anfragen hätte schon seit Jahren erledigt sein können. Denn das sind Vorgänge, die bereits mal aufgrund einer früheren Antragstellung von einem LASA eines anderen Bundeslandes bearbeitet wurden, aber das mit offensichtlichen Mängeln. Es ist in der Branche bekannt, daß unsere Rechnungsprüfer die härtesten Hunde im Bundesgebiet sind und man es da anderen Ortes wesentlich leichter hat. Kann man gut finden. Kann man auch sein lassen. Ich bin da etwas zwiespältig. Doch die Situation ist zu diffizil, um sie hier und jetzt näher erläutern zu wollen.

Mir gefällt das Einzelbüro. Es ist seit Jahrzehnten ein Traum von mir, in einem Einzelbüro zu sitzen. Keine Chance auf Verwirklichung. Alle Fenster stehen auf Klappe, frische Luft strömt rein. Es herrscht – von den Geräuschen der Außenwelt und den gelegentlichen Störungen durch die Kollegen abgesehen – eine himmlische Ruhe. Arbeitsatmosphäre pur. Herrlich. Insbesondere die weiblichen Kollegen, die mich in der Quarantänestation heimsuchen, frieren hier. Nein, es ist angenehm. Mir ist es angenehm. Frau Kuchenbäckers Innenraumthermometer zeigt etwas über 18 Grad an. Das reicht mir vollkommen aus. Andere Räume in unserer Außenstelle explodieren förmlich bei Innentemperaturen von 24 Grad. Da läuft die Heizung noch, und die Insassen tragen Pulli.

Als ich gegen Mittag in mein angestammtes Büro zu Raissa und Trudi musste, um etwas zu holen, stand ich im Dämmerlicht vor einer Hitzemauer. Das Deckenlicht störte eine der Damen; die geschlossenen Fenster sollten den Außenlärm auch außen halten. Sauerstoff wurde mal wieder überbewertet und könnte zu klaren Gedanken führen. Teufelszeug. So etwas sollte verboten werden. Und ohne Beleuchtung ist es mir in dem Raum selbst bei strahlendem Sonnenschein zu dunkel. So kann ich nicht arbeiten. Aber das ist ein Problem für Montag, wenn ich wieder an meinen alten Platz umziehe.

Ich habe gelesen, daß mal wieder der Weltuntergang vorhergesagt wurde. Für den 23. April, wenn ich mich mein Gedächtnis gerade nicht trügt. Das erinnert mich daran, daß ich mich frage, warum ich das alles überhaupt noch mache. Freitag habe ich tatsächlich morgens eine halbe Stunde lang den Radiowecker überhört. Sonst bin ich es, der wach im Bett liegend darauf wartet, daß er anspringt und mir die Zeit vorgibt, wann ich aufstehen sollte. Jetzt war es anders. Eine Folge des tödlichen Männerschnupfens. Die zweitbeste Ehefrau von allen wunderte sich weniger darüber, so wie ich angeblich die Nacht durchgehustet hätte.

Das Ende ist mal wieder näher als man denkt.




Freitag, 13. April 2018

Insiderinformationen

„Herr Paterfelis, Sie hören sich aber gar nicht gut an.“

„Ja, die zweitbeste Ehefrau von allen hat mir auf dem letzten Drücker noch was aus der Erkältungssaison mitgegeben.“

„Ach was, das kommt davon, wenn man ohne Unterhose schläft.“

„Woher wissen Sie, daß ich…“

Hah! Jetzt hat sie Bilder im Kopf, die sie so schnell nicht mehr los wird.




Mittwoch, 11. April 2018

Unklarheiten

Wenn ich etwas hasse, dann Unklarheiten. Wenn man vom Gegenüber aus eigener Darstellung weiß, daß er-sie-es einen Disput so erledigen möchte, wie es unter Männern geschieht: Einfach auf die Fresse geben und dann zusammen ein Bier trinken.

Stattdessen hört man bruchstückhafte und zusammenhanglose Anschuldigungen. Die eigene Darstellung der Dinge ist ausgeschlossen, weil man einerseits nicht mal genau herausfinden kann, was überhaupt los ist, und andererseits nach dem ganzen Kauderwelsch erfahren muß, daß die andere Partei über speziell dieses Thema nicht mehr reden möchte, sich aber sehr getroffen fühlt.

Jetzt ist es also an mir herauszufinden, ob wir uns wieder im kalten Krieg befinden.

Mädchen sind doof, mit denen spiele ich nicht mehr.




Dienstag, 10. April 2018

Förmlich extatische Zustände

Frl. Hasenclever weilte im Urlaub. Wohlverdient aber ungewünscht. Zwangsurlaub, den Umständen geschuldet. Wie ich auch schob sie noch Resturlaub aus 2016 vor sich her, den sie unterbringen musste. Da war es durchaus passend, daß der Umbau ihres neuen alten Hauses dem Ende entgegensah und sie so langsam mit Umzugsvorbereitungen starten konnte.

Also saß ich an ihrer Stelle in Frau Schuberts Büro.

„Der Herr Geschäftsführer hat endlich mal auf unsere Ergebnisse reagiert. Das muß ich unbedingt Frl. Hasenclever erzählen.“

„Das weiß die schon längst. Ich habe die E-Mail in Frl. Hasenclevers Account gelesen und es ihr mitgeteilt. Der Herr Geschäftsführer ist ja förmlich in Extase gefallen.“

Lag da etwa ein Hauch von Zynismus in der Luft?

Wie der geneigte Blogleser sich zu erinnern vermag, standen wir in den letzten Monaten unter enormen Druck, bestimmte Zahlen in der Statistik zu liefern, was damit einherging, auch vorhandene Zahlen zu verbessern. Zum festgesetzten Termin, klassischer Weise der Jahreswechsel, hatten wir es unter riesigem Kraftaufwand geschafft, ohne daß eine Reaktion aus Bad Husten zu vermelden war.

„Ich war einfach nur genervt, daß man sich in Bad Husten nicht muckte. Also habe ich mal nachgefragt, ob man dort überhaupt zur Kenntnis genommen habe, was sich hier bewegt hat. Diese E-Mail ist wohl die Reaktion auf meine Anfrage.“

„Da ist unser Herr Geschäftsführer geradezu in Extase gefallen.“

Wie anders könnte man den nachfolgenden Wortlaut wohl sonst bezeichnen?

„Vereinbarungsgemäß übersende ich das monatliche Reporting über die Entwicklung im Bereich der Anträge Hassenichgesehen im Bereich der Außenstelle Süd Südwest. Dargestellt habe ich dieses Mal die Zahlen aus den Jahren 2016, 2017 und dem ersten Quartal 2018, welche die positive Entwicklung der Außenstelle aufzeigen. Aus diesem Grund wird das Reporting künftig nur noch alle drei Monate erfolgen.“ (Heraushebung durch den Herrn Geschäftsführer, Anm. d. Red.)

„Das müssen wir unbedingt den Mitarbeitern sagen. Die werden sich freuen.“

„Ich glaube eher, daß es denen hinten herum vorbeigeht.“

„Ach, seien Sie doch nicht so negativ.“

„Nix negativ. Das resultiert aus unseren langjährigen Erfahrungen mit dem Herr Geschäftsführer und allem, was aus Bad Husten kommt. Das Misstrauen sitzt zu tief. Positives wird nicht mehr ernst genommen.“

„Ach, das glaube ich nicht, Herr Paterfelis.“

„Ich glaube es für Sie mit. Sie sind noch jung und noch frisch hier. Sie wissen nicht, was hier in den letzten 20 Jahren geschehen ist. Und es interessiert Sie auch nicht. Genau wie zuvor Dr. Strebsinger. Deswegen verstehen Sie die Situation hier auch nicht. Die Gegenwrt kann man aber nur verstehen, wenn man die Vergangenheit kennt.

„Los, rufen Sie die Leute zu einer Besprechung zusammen.“

Wir versammelten uns im Besprechungsraum. Voller ehrlicher Freude erzählte Frau Schubert von der Entwicklung und las auch die E-Mail vor. Ich schaute mir die Gesichter der anwesenden Kollegen an.

Kein Mundwinkel zuckte. Keine Lachfältchen bildeten sich. Niemand sprach ein Wort. Bis Sven die Stille mit einem gelangweilten „Toll.“ unterbrach. Danach breitete sich wieder Ruhe aus. Eine Mauer aus Eis hätte deutlich mehr Wärme ausgestrahlt.

Warum hört die Frau nicht einfach mal auf mich?




Samstag, 7. April 2018

Einfach mal den Gelüsten nachgeben

Fünf Uhr Morgens an einem Samstag. Sozusagen heute. Strohwitwerwochenende. Ein paar Spuren lassen noch darauf schließen, daß wir kurz zuvor einen Übernachtungsgast hatten. Die zweitbeste Ehefrau von allen ist auf Geschäftsreise. Ja, das darf man so sagen. Weiterbildung aus beruflichen Gründen ist eine Geschäftsreise.

Das Ziel: Eine Städtchen irgendwo auf dem mehr oder weniger platten Land in Hessen. Die Anfahrt mit dem Zug wäre eine Herausforderung, denn in dem Kaff halten im Laufe des Tages höchstens vier Züge aus der nächsten größeren Stadt.

Eine von früher bekannte Teilnehmerin reist aus Südengland an. Aufgrund der sich ab einem bestimmten Zeitpunkt komplex gestaltenden Weiterfahrt nach Verlassen von Eurostar und ICE, welche zu einem mehrstündigen nächtlichem Aufenthalt auf einem Großstadtbahnhof geführt hätte, öffnete die zweitbeste Ehefrau von allen ihr Herz und unsere Wohnung und beschloss, die Dame von einem erreichbaren Bahnhof abzuholen und hier bei uns zu Hause nächtigen zu lassen, um später eine gemeinsame Weiterfahrt mit der Familienkutsche zu ermöglichen.

Das gelegentliche Übernachten auswärtiger Tänzerinnen kommt inzwischen häufiger vor. Ich (er)trage es mit Unbehagen, einer gewissen Anspannung, aber auch mit Fassung. Es gibt Schlimmeres, zumal die Damen im Regelfall die meiste Zeit abwesend sind.

Auf das Hissen der Strohwitwerfahne habe ich verzichtet. Aber nicht auf andere Dinge, die sich hier im Normalbetrieb eher schwierig gestalten.

Zum Beispiel, um fünf Uhr morgens einen frischen Zwiebelkuchen zuzubereiten.

Es geht doch nichts über ein ordentliches Frühstück. Ich bin jetzt nicht so der Mensch, den man mit einem Frühstück begeistern kann, außer es handelt sich um die seltenen Pizzareste vom Vorabend.

Aber man kann ja mal eine Ausnahme machen.



Freitag, 6. April 2018

Freiwillig

Feierabend. Und das freiwillig um 13.00 Uhr, nachdem ich heute umständehalber erst um 8.00 Uhr im Büro aufgeschlagen bin.

Die Situation wird bedenklich.


Dienstag, 3. April 2018

Frohe Kunde

Das E-Mail-Symbol ploppte auf und störte mich bei der Arbeit.

„Hiermit lade ich zu einer außerordentlichen Dienstbesprechung um 13.oo Uhr ein.“

Oh, da fängt Frl. Hasenclever ja gut nach ihrem Urlaub an. Besprechung in der Pausenzeit. Obwohl – ich wusste ja, um was es gehen würde. Ich hatte sie morgens bereits über die Ereignisse während ihrer Abwesenheit informiert.

Um 13.00 Uhr versammelten sich die letzten Verbliebenen in unserem Besprechungsraum. Die Urlaubszeit hatte uns mal wieder gebeutelt, zusätzlich gab es Ausfälle aufgrund einer späten Erkältungswelle. Auch die zweitbeste Ehefrau von allen hatte gemeint, den letzten Schwung noch mitnehmen zu müssen und zeigte sich in Folge dessen recht – ähm – sprachlos. Keine gute Sache für jemanden, der in seinem Beruf auf die Gebrauchsfertigkeit der Stimme angewiesen ist.

„Nach all den Katastrophen der letzten Zeit habe ich endlich mal eine gute Nachricht.  Nachdem jetzt alle Formalitäten geregelt sind habe ich von Frau Schubert die Erlaubnis bekommen, die Information weiterzugeben. Wir bekommen Verstärkung auf der Ebene der Sachbearbeiter.“

Irritierte Blicke wanderten umher.

„Ist jemand schwanger?“ ließ Helga ihren leicht schrägen Humor raus.

„Nein, nicht daß ich wüsste. Aber Herr Harnischfeger kehrt  Montag zur Wiedereingliederung in den Dienstbetrieb zurück. Zunächst an zwei Tagen pro Woche mit jeweils vier Stunden. Die Wiedereingliederung dauert länger als üblich. Ende August ist er dann wieder in Vollzeit da. Herr Paterfelis begleitet die Wiedereinarbeitung.“

Die bedauernden Äußerungen einiger Kollegen nahm ich billigend zur Kenntnis. Weitere Reaktionen waren eher verhalten bis kaum messbar.

„Ja, das war es eigentlich schon. Sie gucken alle so erwartungsvoll. Ist noch was?“

„Ja. Sie sprachen von einer  guten Nachricht. Auf die warten wir noch.“

Ja, der war böse. Doch er musste einfach raus.

Und niemand hat widersprochen.