Tanja hatte natürlich nicht nur für Sven (theoretisch) und mich (praktisch) Frikadellen gebraten, sondern auch für den Eigenbedarf. Das reduzierte zwar den auf mich entfallenen Anteil, aber da will ich mal großzügig sein.
„Zu den Frikadellen wollte ich mir zu Hause auch noch Kartoffeln mit Möhren (Bäh! Anm. d. Red.) machen.“ wurde ich aufgeklärt. „Aber ich hatte keinen Kartoffelschäler. Also bin ich eben losgegangen und habe mir einen besorgt. Funktioniert hat das aber überhaupt nicht.“
Was schon irgendwie eine Kunst ist.
„Haben Sie mal überlegt, die Kartoffeln mit Schale zu essen? Machen wir immer, sofern die Schale nicht so fies dick ist.“
„Ähm, da hätte man ja drauf kommen können. Oder sie kochen wie Pellkartoffeln, dann ginge das ja auch einfacher mit dem Schälen.“
Ja, für einen Plan B scheint mir das akzeptabel zu sein.
„Ich habe dann versucht, die Kartoffeln so wie meine Mutter das immer macht zu schälen. Mit dem kleinen Messer.“
Ein Pittermesser, wie man in meiner Heimat zu sagen pflegt. Ich ahne arges.
„Da ist bestimmt nur ein Viertel von den Kartoffeln übrig geblieben.“
Betrachten wir das mal als kleine stilistische Übertreibung Tanjas. Ich setzte auf die Hälfte.
„Dann bin ich noch zu meinen Eltern gefahren und habe meiner Mutter den Schäler überlassen. Wissen Sie, was die sagte?“
Ähm, nein. Aber ich bekomme Angst.
„Warum ich denn einen Spargelschäler gekauft habe?“
Was allerdings eher unpraktisch gewesen sein dürfte.
„Jetzt habe ich den alten Kartoffelschäler von meiner Mutter geschenkt bekommen. Die braucht ihn ja ohnehin nicht.“
Ende gut, alles gut.
Ist es nicht schön, wie sie langsam die Welt entdecken?!
Jetzt, Herr Paterfelis, muss ich aus der Deckung des langjährigen stillen Mitlesers heraustreten.
AntwortenLöschen"Mit dem kleinen Messer" :-) Mütter können das damit. Aber was heute so im Handel für Geräte angeboten werden - da kann man schon mal durcheinander kommen.
Übrigens...
Es gibt genau einen Grund, Kartoffeln mit Schale zu kochen: für Pellkartoffeln. Und da weiß man wofür ich ebensolche haben will. Der Erfinder der ungeschälten Kartoffel ("Folienkartoffel", "Rosmarinkartoffel", etc.) gehört gesteinigt.
Oh, da habe ich scheinbar eine heikle Stelle getroffen. ;-)
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